Personalisierte LASIK: Individuelle Sehkorrektur
Wenn Sie nach einer Laser-Sehkorrektur so scharf wie möglich sehen möchten, empfiehlt sich eine personalisierte Wellenfront-LASIK.
Hier finden Sie die wichtigsten Fakten zu dieser fortschrittlichen LASIK-Operation.
Was ist die personalisierte Wellenfront-LASIK?
Die personalisierte Wellenfront-LASIK macht Laser-Operationen zur Sehkorrektur erheblich präzisier und individueller. Dank fortschrittlicher Wellenfronttechnologie können bei dieser Methode die einzigartigen Eigenschaften des jeweiligen Auges berechnet werden.
Bei einer konventionellen LASIK-Operation wird versucht, die Sehkorrektur zu erzielen, die im Rahmen einer Augenuntersuchung ermittelt wurde. Aber gemessene Sehstärken sind nicht einzigartig – Tausende, sogar Millionen von Menschen können die gleichen Werte haben. Weil die individuellen Eigenschaften von Augen mit den Standard-Technologien zur Bestimmung refraktiver Fehler im Rahmen einer Augenuntersuchung nicht erfasst werden können, sehen Menschen mit gleichen Sehstärken und gleichen Brillengläsern unterschiedlich scharf.
Die personalisierte LASIK verwendet hingegen erheblich detailliertere Informationen, um den sogenannten Excimerlaser zu programmieren, der Ihr Auge während des Verfahrens zur Sehkorrektur neu formt. Die Wellenfronttechnologie, die bei der personalisierten LASIK eingesetzt wird, macht das Verfahren in zweierlei Hinsicht überlegen:
1. Die personalisierte Wellenfront-LASIK ist präziser als eine Standard-Lasik.
Bei einer routinemäßigen Augenuntersuchung wird Ihr Arzt oder Ihr Optiker verschiedene Gläser vor Ihre Augen halten, während Sie auf eine Sehtafel schauen. Dazu fragt er Sie: "Welches Glas lässt die Buchstaben klarer aussehen – Glas 1 oder Glas 2?" Manchmal sieht die Tafel mit beiden Gläsern gleich aus und es ist schwer zu entscheiden, welches davon die Zeichen klarer erscheinen lässt. Vielleicht wäre es ein Glas dazwischen?
Jeder "Klick" auf die Skala des Geräts, mit dem Ihr Arzt Ihre Sehstärke ermittelt, entspricht der kleinsten Leistungseinheit, die zur Herstellung einer herkömmlichen Brille verwendet wird. Die Einheiten entsprechen 0,25 Dioptrien (dpt). Deshalb stehen in Ihrem Brillenpass Zahlen wie etwa -1,25 dpt oder -1,50 dpt – nicht aber 1,3 dpt.
Bei der personalisierten Wellenfront-LASIK wird die Stärke der Gläser, die zur Korrektur Ihrer Sehkraft erforderlich ist, in 0,01-dpt-Einheiten gemessen. Mit anderen Worten: Stellen Sie sich vor, Sie hätten bei Ihrer Augenuntersuchung nicht nur "Glas 1" und "Glas 2" zur Auswahl, sondern noch 24 zusätzliche dazwischen! Diese Auswahl müssen Sie bei einer personalisierten LASIK allerdings nicht selbst treffen – der Computer findet den richtigen Wert sofort.
Durch die Ermittlung des refraktiven Fehlers in 0,01-dpt-Schritten (anstelle von 0,25-dpt-Schritten wie bei einer routinemäßigen Augenuntersuchung) sind die Messungen einer personalisierten Wellenfront-LASIK 25-mal präziser als die einer Standard-Augenuntersuchung.
2. Die personalisierte Wellenfront-LASIK ist individueller.
Wenn Arzt oder Optiker die Werte Ihrer Augen bestimmen, beurteilen sie ihre Fähigkeit, Licht als Ganzes zu fokussieren. Die Werte werden für Ihr gesamtes Auge ermittelt.
Die Messungen für die personalisierte LASIK werden an Hunderten separater Referenzpunkte auf der Vorderseite des Auges vorgenommen. Diese umfassenden Daten werden verwendet, um einen detaillierten Plan des refraktiven Fehlers und der Abbildungsfehler, den sogenannten Aberrationen höherer Ordnung für die gesamte Hornhaut zu erstellen. Auf Basis dieses Plans wird der Excimerlaser programmiert und eine an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasste Sehkorrektur durchgeführt.
Arten der personalisierten LASIK
Es gibt drei Arten von personalisierten LASIK-Verfahren:
1. Wellenfront-geführte LASIK. Dieses Verfahren misst detailliert, wie Lichtwellen durch Ihre Augen wandern und auf die Netzhaut treffen. Dies dient der Gestaltung einer Laserbehandlung, die vollständig auf Ihre Augenanatomie und Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Neben der Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung mindert die wellenfront-geführte LASIK irreguläre Aberrationen höherer Ordnung, die die Sehschärfe auch nach Korrektur aller größeren refraktiven Fehler beeinträchtigen können.
2. Wellenfront-optimierte LASIK. Bei diesem Verfahren wird die Krümmung der Vorderseite Ihres Auges detailliert vermessen, um die natürliche asphärische Form Ihrer Hornhaut bewahren zu können. Das Bewahren der natürlichen Form der Hornhaut kann helfen, die sogenannte sphärische Aberration zu reduzieren. Diese Form der Aberrationen höherer Ordnung kann auf natürlichem Weg in einem Auge auftreten oder durch andere Arten von Laser-Sehkorrekturen verursacht werden. Eine sphärische Aberration verursacht oft Höfe um Lichter und weitere Probleme beim Nachtsehen.
3. Topographie-geführte LASIK. Dieses Verfahren nutzt detaillierte Messungen der Hornhautoberfläche zur Programmierung des Lasers. Damit sollen Sehprobleme, die durch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut (einschließlich Hornhautnarben) zusätzlich zu den refraktiven Fehlern behoben werden. Die topographie-geführte LASIK ist keine Wellenfront-LASIK, bietet aber eine individuellere Sehkorrektur als die herkömmliche LASIK.
Ist die personalisierte LASIK besser als die normale LASIK?
In der Regel ja.
Im Bericht einer multizentrischen klinischen Studie zur personalisierten LASIK lag die unkorrigierte Sehschärfe (Uncorrected Visual Acuity, UCVA) 12 Monate nach der Operation bei 92,7 Prozent der Augen bei 6/6 oder besser, bei 68,9 Prozent bei 6/4,8 oder besser und bei 31,6 Prozent bei etwa 6/3,7 oder besser. Verglichen mit der besten korrigierten Sehschärfe (Best Spectacle-Corrected Visual Acuity, BSCVA) vor dem Eingriff war die Sehschärfe nach der personalisierten LASIK bei 29,6 Prozent der Augen um eine oder mehrere Zeilen auf der Sehtafel besser und bei 60,3 Prozent gleich oder besser.
Es müssen jedoch viele Faktoren berücksichtigt werden – unter anderem Ihr Sehstärke, die Dicke Ihrer Hornhaut, Ihre aktuelle Zufriedenheit mit Ihrer korrigierenden Brille, Ihre kritische Einschätzung Ihrer Sehschärfe, Ihre persönlichen Sehanforderungen und Ihr Budget.
Im Rahmen der Voruntersuchung berät der Augenarzt oder LASIK-Chirurg Sie zu Ihren speziellen Bedürfnissen und bespricht mit Ihnen, ob Sie im Vergleich zu einer normalen LASIK mit einer personalisierten LASIK deutlich besser sehen werden.
Ihr Chirurg wird Ihnen zudem erklären, welche Art von personalisierter LASIK-Technologie er empfiehlt und welche Ergebnisse Patienten mit ähnlichen refraktiven Fehlern wie Sie mit dieser Technologie erzielt haben.
Wie viel kostet eine personalisierte LASIK?
Die Preise für eine LASIK und andere Laser-Sehkorrekturen können je Region und Institut, in dem Sie den Eingriff durchführen lassen erheblich variieren.
Fragen Sie Ihren Chirurgen während der Beratung nach Details zu den Kosten der verschiedenen individuellen LASIK-Verfahren und -Optionen. (Lesen Sie mehr über die Kosten von LASIK-Augenoperationen.)
Noch Fragen? Lassen Sie sich von einem Experten beraten.
Sie kennen nun die Grundlagen der personalisierten LASIK – nun ist es Zeit, herauszufinden, ob eine LASIK-Operation für Sie infrage kommt. Lassen Sie sich deshalb von einem erfahrenen Augenchirurgen untersuchen und beraten.
Nachdem der Arzt Ihre Augen untersucht und die Ergebnisse aller Messungen analysiert hat, wird er Ihnen sagen können, ob sich eine Laser-Sehkorrektur für Sie eignet. Zudem kann er Sie über weitere Einzelheiten zum für Sie besten Verfahren und die genauen Kosten informieren.
Seite veröffentlicht in Mittwoch, 12. Mai 2021