Sehstörungen bei Kindern im Schulalter
Die Sehkraft Ihres Kindes ist entscheidend für seinen schulischen Erfolg. Wenn seine Sehkraft leidet, wird sich das leider auch auf seine Schularbeiten auswirken.
Sehstörungen sind unter Kindern im Schulalter weit verbreitet. Laut Prevent Blindness America hat eines von vier Kindern im Schulalter Sehstörungen, die, wenn sie unbehandelt bleiben, die Lernfähigkeit, Persönlichkeit und Anpassung in der Schule beeinträchtigen können.
Kinder im Schulalter verbringen auch viel Zeit mit Freizeitaktivitäten, die gutes Sehen erfordern. Mannschaftsport nach der Schule oder das Spielen im Garten machen nicht so viel Spaß, wenn man nicht gut sehen kann.
Warnzeichen für Sehprobleme bei Kindern
Refraktive Fehler sind die häufigste Ursache für Sehstörungen bei Kindern im Schulalter. Eltern wie auch Lehrer sollten auf diese 10 Anzeichen achten, die Anzeichen dafür sind, dass die Sehkraft eines Kindes korrigiert werden muss:
Sitzt ständig zu nah am Fernseher oder hält ein Buch zu nah vor sich
Verrutscht in der Zeile beim Lesen oder benutzt einen Finger, um die Augen beim Lesen zu führen
Kneift die Augen zu oder neigt den Kopf, um besser zu sehen
Reibt sich häufig die Augen
Ist lichtempfindlich und/oder hat häufig tränende Augen
Schließt ein Auge, um zu lesen, fernzusehen oder besser zu sehen
Vermeidet Aktivitäten, bei denen es in der Nähe sehen muss, wie z. B. Malen oder Lesen, oder bei denen es in die Ferne sehen muss, wie z. B. Ball oder Fangen spielen
Klagt über Kopfschmerzen oder müde Augen
Vermeidet es, einen Computer zu verwenden, weil dies den "Augen weh tut"
Erhält schlechtere Noten als üblich
Vereinbaren Sie einen Termin mit einem Optiker oder Augenarzt, wenn Ihr Kind eines dieser Anzeichen zeigt. Ein Besuch beim Arzt oder Optometristen kann ergeben, dass Ihr Kind eine Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit) oder Hornhautverkrümmung aufweist Diese häufigen refraktiven Fehler lassen sich leicht mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigieren.
EINEN OPTIKER FINDEN: Lassen Sie nicht zu, dass schlechtes Sehvermögen das Leben Ihres Kindes beeinträchtigt. Suchen Sie einen Augenoptiker in Ihrer Nähe für einen Termin.
Lernschwächen
Lernschwächen sind ein weiterer Anlass zur Besorgnis bei Kindern im Schulalter. Nach Angaben der Amerikanischen Akademie für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist mindestens 1 von 10 Schulkindern von Lernstörungen betroffen.
Lernschwächen sind psychische Störungen, die das Lernen beeinträchtigen; sie sind keine Sehstörungen. Aber Sehstörungen, die mit dem Lernen in Verbindung stehen, können manchmal mit Lernschwächen zusammen auftreten oder ein Grund für Lernschwächen sein.
Tatsächlich ergab eine kürzlich von Forschern der Mayo-Klinik durchgeführte Studie, dass bei Kindern mit binokularen Sehstörungen (Außenschielen und Innenschielen) signifikant häufiger Lernschwächen und eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert wurden als bei Kindern mit normaler Augenausrichtung.
Wenn Ihr Kind beim Lesen oder Schreiben häufig Buchstaben verdreht, eine schlechte Handschrift aufweist, ungern oder schlecht liest, mit dem Schreiben oder Rechnen zu kämpfen hat, immer wieder den Fehler macht, links mit rechts zu verwechseln oder umgekehrt, sich verbal nicht ausdrücken kann oder sich in sozialen Situationen immer wieder unangemessen verhält, dann suchen Sie Hilfe.
Ein multidisziplinärer Ansatz ist in der Regel der beste Weg, um die Ursache von Lernproblemen zu finden. Ein Gespräch mit dem Lehrer Ihres Kindes sollte der erste Schritt sein. Aber es ist auch ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, der sich auf Augenuntersuchungen bei Kindern spezialisiert hat, und Ihren Kinderarzt zu konsultieren, um zusätzliche Ratschläge und eine mögliche Überweisung an Spezialisten zu erhalten.
Augenuntersuchungen: Wie oft?
Nach Angaben des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) sollten Kinder spätestens im Alter von 6 Monaten, dann wieder im Alter von 3 Jahren und kurz vor dem Schuleintritt einer Augenuntersuchung unterzogen werden.
Kinder im Schulalter brauchen danach alle zwei Jahre eine Untersuchung, wenn sie keine Sehprobleme haben. Wenn Ihr Kind jedoch eine Brille oder Kontaktlinsen benötigt, sollten die Augenuntersuchungen alle 12 Monate stattfinden.
Häufige Augenuntersuchungen sind wichtig, da sich während der Schulzeit die Sehstärke Ihres Kindes häufig ändern kann.
Ihr Augenspezialist wird auch sicherstellen, dass Ihr Kind die für den Erfolg in der Schule und Sport erforderlichen visuellen Fähigkeiten besitzt, wie z. B. eine genaue und angenehme Augenausrichtung, peripheres Sehen, leichte Akkommodation in die Ferne und Nähe und Hand-Augen-Koordination.
Das Problem mit Sehtests
Denken Sie daran, dass ein von Ihrem Kinder- oder dem Schulkarzt durchgeführter Sehtest keine umfassende Augenuntersuchung darstellt.
Diese Vorsorgeuntersuchungen sollen die Eltern auf die Möglichkeit eines Sehproblems aufmerksam machen, ersetzen jedoch nicht den Besuch bei einem Augenspezialisten.
Sehtests sind hilfreich, aber sie können schwerwiegende Sehstörungen übersehen, die ein Augenspezialist feststellen würde. Ein Kind mit perfekter Sehkraft kann immer noch Sehstörungen haben. Die für das Lesen und Lernen erforderlichen visuellen Fähigkeiten sind viel komplexer und beschränken sich nicht auf das Ablesen von Buchstaben auf einer Wandtafel.
Außerdem erhalten Kinder, die bei den Sehtests durchfallen, oft nicht die nötige Sehhilfe. Zwei von der American Academy of Ophthalmology veröffentlichte Studien ergaben, dass 40 bis 67 Prozent der Kinder, die beim Sehtest durchfallen, nicht die empfohlene Nachsorge durch einen Augenarzt erhalten.
Ein Grund für diese mangelnde Befolgung ist die schlechte Kommunikation mit den Eltern, die nicht unbedingt bei der Untersuchung anwesend sein müssen. Eine Studie ergab, dass zwei Monate später 50 Prozent der Eltern nicht wussten, dass ihr Kind bei einem Sehtest durchgefallen war.
Der beste Weg, um sicherzustellen, dass Ihr Kind über die visuellen Fähigkeiten verfügt, die es braucht, um innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers erfolgreich zu sein, ist eine routinemäßige umfassende Augenuntersuchung bei einem Augenarzt, der auf die Diagnostik und Behandlung von Sehschwächen bei Kindern spezialisiert ist.
Augen-News
Die Augen können ein Indikator für ein Depressionsrisiko bei Kindern sein
Wir alle wissen, dass die Pupille des Auges auf Licht reagiert, sich bei schwachem Licht ausdehnt und bei hellem Licht zusammenzieht. Forscher haben herausgefunden, dass die Pupille auch unterschiedlich auf verschiedene Arten von Bildern reagieren kann, was als Biomarker für emotionale und mentale Zustände dient.
Laut einer Studie, die von Wissenschaftlern der Binghamton University durchgeführt wurde, kann die Reaktion von kindlichen Pupillen auf traurige Gesichter dazu beitragen, deren Risiko zu bestimmen, in den nächsten zwei Jahren eine Depression zu entwickeln.
Die Forscher vermaßen die Pupillen von Kindern depressiver Mütter, während sie wütende, glückliche und traurige Gesichter auf einem Bildschirm sahen. Die Pupillometrie wurde mit einem Gerät durchgeführt, das die Augenbewegungen verfolgt. Danach wurden die Kinder zwei Jahre lang auf depressive Symptome untersucht. Kinder mit einer relativ größeren Pupillenerweiterung beim Betrachten trauriger Gesichter hatten häufiger stärkere Symptome und einen klinisch signifikanten depressiven Schub zu einem früheren Zeitpunkt nach dem Screening-Test.
Da die Pupillometrie kostengünstig ist, könnte diese Beurteilungsmethode potenziell durch Kinderärzte und Augenärzte großflächig angewendet werden.
Sehkraft im Schulalter: 6 bis 18 Jahre. American Optometric Association. www.aoa.org. Zugriff am April 2017.
Pupillenreaktivität auf traurige Reize als Biomarker für das Depressionsrisiko: Evidenz aus einer prospektiven Studie an Kindern. Journal of Abnormal Psychology. July 2015.
Fakten für Familien: Kinder mit Lernstörungen. American Academy of Child & Adolescent Psychiatry. August 2013.
Geisteskrankheit bei jungen Erwachsenen, die als Kinder Strabismus hatten. Pediatrics. November 2008.
Einblicke in die Wirksamkeit von Sehuntersuchungen und Sehtests für Kinder, die zum ersten Mal in die Schule kommen. Journal of Behavioral Optometry, September/October 2003.
Vorschul-Sehtest in der pädiatrischen Praxis: Eine Studie des PROS-Netzwerkes (Pediatric Research in Office Settings). Pediatrics. May 1992.
Seite veröffentlicht in Mittwoch, 12. Mai 2021